Wozu Größenwahn führen kann

bo • Juli 26, 2024

die vielen Verfehlungen des Major R.

Anhand des Beispiels des bei uns schon mehrfach erwähnten verantwortlichen Major R. der Justizanstalt Graz - Karlau möchten wir aufzeigen wozu ein derartiger Größenwahn und Realitätsverlust führen kann. Wobei hier die beiden Worte Größenwahn und Realitätsverlust sehr bewusst gewählt wurden und in seinem speziellen Fall auch vollkommen zutreffend sind.


Major R. hat die Gesundheit von mehreren Insassen auf seinem Gewissen, ist bei seinen Kollegen und Kolleginnen äußerst unbeliebt und verursacht zudem dem Steuerzahler laufend exorbitant hohe Kosten. Kosten, die man ohne seinen Realitätsverlust wahrscheinlich hätte einsparen können.


Wir haben im Zuge unseres Blogs hier schon über so manche Verfehlungen des Herrn Major R. berichtet. Ich möchte dabei auch auf unseren X (ehem. Twitter) Account sowie unseren Account bei LinkedIn verweisen wo auch Geschichten aus dem Knast (nicht nur die Justizanstalt Graz - Karlau) zu finden sind. Auf jeden Fall wird dem Herrn Major R. ein spezieller Bereich einerseits hier in der Rubrik "Herzlichen Dank" und natürlich auch in unserem Podcast gewährt. Eine zweifelhafte Ehre, die nicht Vielen zuteilkommt.


Die vehemente Weigerung sich seine Fehler einzugestehen, hat dem Steuerzahler bereits Millionen an Euros gekostet. Hier wird damit argumentiert, dass Umbauarbeiten und Renovierungen aufgrund der leidenden Sicherheit in der JA Karlau unbedingt notwendig gewesen sind. Nun, wie auch schon im entsprechendem Blog-Eintrag erwähnt, ist dies nur die halbe Wahrheit. Sicherheit hin oder her. Ich denke, wir alle sind uns einig, dass ein Gefängnis sicher gebaut sein sollte. Strafgefangene (ob nun zu Recht oder auch nicht) sind vom Gesetz her darin zu verwahren und an einem Ausbruch oder Fluch zu hindern. Da die bauliche Substanz der JA Karlau bereits äußerst schlecht war und teilweise die Außenwände mit einfach Mitteln wie Löffeln oder Buttermessern in ihre Einzelteile zerlegt werden konnten, war eine Renovierung tatsächlich unbedingt notwendig.


Das ist die eine Seite. Die andere - wesentlich interessantere - Seite ist jedoch, dass offensichtlich für die Justiz (und die Justizanstalt Graz - Karlau im Speziellen) bestimmte Prozedere, an die man sich normalerweise hält, nicht gelten. Auf die fehlenden Toiletten beim Umbau des A-Trakts haben wir ja bereits in einem anderen BLOG Beitrag hingewiesen. Dass aber enorm viele andere Mängel beim Umbau entstanden sind, hätte jedem geprüften Bauherrn bzw. Bauleiter auffallen müssen. Wenn man zurückdenkt an den Um- bzw. Neubau des Besucherzentrums in derselben Justizanstalt, dann kann man sehen, wie man so etwas macht. Dass der Umbau mittlerweile weit über zwanzig Millionen Euro verschlungen hat, ist auch kein Geheimnis mehr. Ein Betrag, den man ohne weiteres deutlich geringer halten hätte können.

Dazu kommt natürlich die auch schon mehrfach erwähnte neuerliche Renovierung, die für den A-Trakt nun notwendig ist. Wenn man an falscher Stelle spart, dann kommt es im Endeffekt deutlich teurer. Türen in den Nasszellen, die sich mittlerweile auflösen, sprechen Bände. Genauso eine braune, schleimige Flüssigkeit, die aus den Abzugslöchern in den Hafträumen quillt. Auch hier wurde an der falschen Stelle gespart.

dummerweise hat sich jetzt auch herausgestellt, dass sämtliche gekauften Kühlschränke eine totale Fehlinvestition waren, da sie alle paar Tage enteist werden müssen. Genauso wie die fix installierten Kochplatten, die nicht mehr zeitgemäß sind. Auch hier wurde vermeintlich günstig im Endeffekt zu teuer. Dass Insassen, die in diese neu renovierten Trakte umsiedeln fast ihr gesamtes Hab und Gut abgeben müssen, steht auf einem anderen Blatt und ist im Sinne der Gleichberechtigung ein Irrsinn. Insassen werden gezwungen, Geräte, die sie sich selbst von ihrem - meist hart - erarbeitetem Geld gekauft haben, entweder der Anstalt zu überschreiben oder im Magazin zu deponieren (das in den meisten Fällen allerdings sagt, sie haben keinen Platz mehr) und dafür deutlich minderwertigere Produkte der Anstalt verwenden. Das sollte man einmal durch judizieren und sehen was dabei herauskommt. Enteignung nennt man so etwas. Ein Vorgehen an denen, die sich nicht wehren können. Das ist "unterste Schublade". Aber gut.


Weiter geht es mit den Kosten für den Steuerzahler. Auch in der Krankenabteilung hat dieser Major R. seine Fingerabdrücke hinterlassen. Dort wurden zwei zusammenhängende Hafträume (das sind Hafträume mit einer Durchgangstüre) mit viel Pauken und Trompen zu einem Aufenthaltsraum umgebaut. Dafür wurde extra eine nagelneue Küche angeschafft, die in dem vorliegenden kleineren Haftraum installiert wurde und für den dahinterliegenden, größeren Haftraum wurde ein großer 50" Fernseher angeschafft, ein Tischtennistisch mit Zubehör, ein Schachtisch in der hauseigenen Tischlerei in Auftrag gegeben und eine bequeme Sitzecke mit Couchtisch gekauft. Nach der Fertigstellung wurde extra die Volksanwaltschaft und die "Kleine Zeitung" eingeladen um über darüber zu berichten, wie viel und welch großartige Dinge die Anstaltsleitung für "ihre" Insassen macht.

So weit so gut. Der Umbau hat einige tausend Euro verschlungen. Nur wenige Tage nach der Eröffnung wurde der Raum für Insassen wieder gesperrt und der hauseigene Bautrupp bekam den Auftrag die beiden Räume wieder in den Ursprungszustand zurückzubauen! Also, wieder Hafträume daraus zu machen. Eine vollkommen sinnlose Aktion.


Der "B0" Umbau ist ein weiteres Beispiel derselben Art. Räumlichkeiten im Keller wurden zu einer Begegnungszone umgebaut. Dann die Medien eingeladen um groß darüber zu berichten, nur um kurz darauf zu entscheiden, dass dort die neue Einkaufsmöglichkeit für Insassen hinkommen soll.


Dass aber der Größenwahn des Major R. auch gesundheitliche Folgen für Insassen hat, könnt ihr den anderen Blogbeiträgen und auf LinkedIn nachlesen. Es wäre interessant wie viel Geld Major R. dem Steuerzahler bereits aus der Tasche gezogen hat und wie lange das noch so weitergeht, wenn man diesen Mann nicht stoppt.


Major R. reiht sich nahtlos in die Reihe von Justizbediensteten ein, die Geld einfach so zum Fenster rauswerfen. Aber was soll man tun, wenn selbst die oberste Justizbeamtin - die Justizministerin - lieber Geld dafür verschwendet um ein Gesetz vollständig in weiblicher Form zu verfassen bzw. verfassen zu lassen (selbst geschrieben hat sie das ja nicht), als dafür verschwendete Geld dafür zu nehmen um den Strafvollzug ein wenig humaner zu machen. Beispiel Schweden, Schweiz, etc.



Share by: